Handball-WM 2025: Deutschland kämpft um historischen Titel zu Hause
Die Frauen-Handball-Weltmeisterschaft 2025 verspricht ein sportliches Spektakel zu werden. Deutschland und die Niederlande richten das Turnier vom 26. November bis 15. Dezember gemeinsam aus, wobei die deutsche Nationalmannschaft mit Heimvorteil auf den ersten WM-Titel seit Jahrzehnten hofft.
Turniermodus und Teilnehmerfeld
32 Mannschaften kämpfen in acht Vorrundengruppen zu je vier Teams um den Einzug in die nächste Runde. Die drei besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für die Hauptrunde, während die Gruppenletzten im President's Cup antreten.
In der Hauptrunde werden die 24 verbliebenen Teams in vier Sechsergruppen aufgeteilt. Die jeweils zwei Gruppenbesten erreichen das Viertelfinale, ab dem im K.o.-Modus gespielt wird. Die Topteams absolvieren maximal neun Partien bis zum Finale.
Rekordprämien für deutsche Handballerinnen
Der Deutsche Handballbund (DHB) hat für die Heim-WM außergewöhnlich hohe Prämien ausgelobt. Bei einem WM-Triumph winken den Spielerinnen insgesamt 425.000 Euro, für Silber gibt es 300.000 Euro und für Bronze 200.000 Euro. Diese Summen übertreffen deutlich die bisherigen Ausschüttungen und unterstreichen die Bedeutung des Turniers.
"Eine gute Mischung aus Erfahrung und jugendlicher Unbekümmertheit", beschreibt Bundestrainer Markus Gaugisch seinen 17-köpfigen Kader. Das Team um Kapitänin Antje Döll und Leistungsträgerinnen wie Emily Vogel bereitet sich intensiv auf das Heimturnier vor.
Deutschlands Weg zum Titel
Die DHB-Auswahl startet in Stuttgart gegen Island (26. November), Uruguay (28. November) und Serbien (30. November). Bei erfolgreichem Abschneiden in der Vorrunde geht es in Dortmund in der Hauptrunde weiter, möglicherweise gegen Montenegro, Spanien oder Paraguay.
Für den Einzug ins Viertelfinale muss Deutschland mindestens Gruppenzweiter werden. Potenzielle Gegner in der K.o.-Runde kommen aus den Gruppen mit Schweden, Brasilien, Norwegen oder Angola.
Medienberichterstattung und gesellschaftliche Bedeutung
Das gesamte Turnier wird exklusiv auf sporteurope.tv im Bezahlstream übertragen. ARD und ZDF planen umfangreiche Nachberichterstattung, deutsche Spiele laufen zeitversetzt auch auf Eurosport. Ab dem Viertelfinale sollen die Partien auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gezeigt werden.
Unter dem Motto "Hands up for more" will die Heim-WM dem Frauenhandball nachhaltig mehr Aufmerksamkeit verschaffen und neue Zielgruppen erreichen. Dies entspricht dem gesellschaftlichen Trend, Frauensport stärker zu fördern und gleichberechtigt zu behandeln.
Internationale Konkurrenz
Bei den letzten Großturnieren dominierten Norwegen, Frankreich und Dänemark das Medaillengeschäft. Schweden etablierte sich ebenfalls in der Weltspitze. Deutschland und Gastgeber Niederlande hoffen nun, mit dem Heimvorteil den entscheidenden Schritt nach vorne zu machen.
Besonders bemerkenswert: Mit den Färöern, Ägypten und der Schweiz nehmen drei Nationen erstmals an einer Handball-WM der Frauen teil. Rekordteilnehmer bleibt Rumänien mit 27 Endrundenteilnahmen.
Fortschrittliche Regeländerungen im Fokus
Die skandinavischen Verbände Dänemarks, Norwegens und Schwedens haben bei der IHF einen Antrag auf Änderung der Kleidervorschriften gestellt. Hintergrund ist die Diskussion um weiße Trikothosen, die besonders während der Menstruation problematisch sein können. Eine bereits 2023 eingerichtete Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dieser wichtigen Gleichstellungsfrage.
Die WM 2025 könnte somit nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich wegweisend werden und dem Frauenhandball zu mehr Sichtbarkeit und Anerkennung verhelfen.