Deutsche Darts-Stars greifen bei WM nach historischen Erfolgen
Mit acht Teilnehmern bei der Darts-Weltmeisterschaft in London stellt Deutschland eine Rekordzahl von Spielern. Der Aufschwung der Sportart zeigt sich nicht nur in der Quantität, sondern auch in der Qualität der deutschen Profis.
Schindler als neue deutsche Nummer eins
Martin Schindler, genannt "The Wall", führt als Weltranglisten-13. das deutsche Aufgebot an. Der 29-Jährige gilt als erster deutscher Anwärter auf das Viertelfinale seit Jahren. "Darts ist wesentlich besser und größer in Deutschland geworden. Es ist ein toller Zeitpunkt, deutscher Darts-Fan zu sein", erklärt Schindler vor seinem WM-Start am Mittwoch gegen Stephen Burton.
Neben Schindler setzen die deutschen Fans ihre Hoffnungen auf Ricardo Pietreczko (31) und Nachwuchstalent Niko Springer (25). Alle drei beginnen diese Woche ihr WM-Abenteuer im Alexandra Palace.
Quantitativer Erfolg mit internationaler Ausstrahlung
Mit acht WM-Teilnehmern rangiert Deutschland hinter England (41) und den Niederlanden (15) auf dem dritten Platz der vertretenen Nationen. Diese Entwicklung spiegelt den kontinuierlichen Aufschwung des deutschen Darts wider.
Max Hopp, der nach einer Pause zur WM zurückkehrt, beschreibt den Boom: "Es ist krass, was mit der Sportart generell passiert. Sowohl auf Spielerseite als auch von den Fans und Veranstaltungen her. Ich würde sagen, dass Darts, neben Padel, aktuell der meistgehypte Sport ist."
Große Erwartungen und sportlicher Druck
Trotz der positiven Entwicklung warten die ganz großen Erfolge noch. Seit Gabriel Clemens' Halbfinaleinzug vor drei Jahren gab es keine vergleichbaren Durchbrüche. Schindler ist sich des Drucks bewusst: "Gewinnt man in Deutschland, ist man der Held. Verliert man, ist man sofort wieder der Loser."
Pietreczko, der am Dienstag gegen José de Sousa aus Portugal antritt, zeigt sich selbstbewusst: "Ziel ist natürlich wie bei jedem Turnier jeden Gegner aus dem Weg zu räumen." Springer, von Experten als bester deutscher Spieler eingeschätzt, trifft ebenfalls am Dienstag auf den Australier Joe Comito.
Deutsche Fans prägen die Atmosphäre
Bereits seit Jahren sorgen deutsche Anhänger im "Ally Pally" für Stimmung und prägen mit Partyklassikern und Gesängen das Bild. "Stimmungsmäßig ist der Ally Pally immer ein bisschen in deutscher Hand", bestätigt Pietreczko die besondere Atmosphäre.
Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich der quantitative Aufschwung des deutschen Darts auch in sportliche Erfolge auf der größten Bühne der Welt übersetzen lässt.