Atlanta Falcons verlieren Overtime-Thriller gegen Indianapolis Colts im Berliner Olympiastadion
Die Atlanta Falcons haben ihr NFL-Gastspiel in Berlin mit einer bitteren Overtime-Niederlage gegen die Indianapolis Colts beendet. Quarterback Michael Penix Jr. zeigte eine durchwachsene Leistung, die sinnbildlich für die Probleme seines Teams steht.
Katastrophale Third-Down-Statistik belastet Falcons
Das Spiel im Olympiastadion begann für Penix denkbar schlecht. Ein früher Fumble brachte die Colts unmittelbar vor die Red Zone und ermöglichte ihnen eine 6:0-Führung. Der First-Round-Pick von 2024 ließ sich jedoch nicht entmutigen und führte Atlanta gemeinsam mit Drake London und dem Laufspiel-Duo Bijan Robinson sowie Tyler Allgeier zur 14:13-Halbzeitführung.
Nach der Pause verschlechterte sich Penix' Completion Rate dramatisch auf unter 50 Prozent. Am Ende standen nur zwölf erfolgreiche Pässe bei 28 Versuchen zu Buche, was einer Quote von 42,9 Prozent entspricht. Noch problematischer war jedoch die Third-Down-Conversion-Rate: Null erfolgreiche Versuche bei acht Gelegenheiten verkürzte zahlreiche Drives und brachte Punter Bradley Pinion sechsmal auf den Berliner Rasen.
Selbstkritischer Quarterback sucht nach Antworten
Sichtlich niedergeschlagen saß Penix nach der Niederlage in der Pressekonferenz. Auf die Frage nach seiner Frustration nickte der 25-Jährige deutlich. "Ich muss einfach besser spielen", erklärte er selbstkritisch. Auf die Nachfrage, ob es die Passgenauigkeit oder das Playcalling betreffe, antwortete Penix unmissverständlich: "Alles, es betrifft alles."
Für die katastrophale Third-Down-Quote hatte der Quarterback zunächst keine Erklärung. Man müsse die Videoanalyse abwarten, "es ist schwierig, sich nur auf eine Ursache festzulegen", so Penix.
Head Coach Morris zeigt Rückhalt für seinen Quarterback
Falcons-Head-Coach Raheem Morris stellte sich demonstrativ hinter seinen Spielmacher. "Mike hat gut gespielt, so wie er es immer macht", attestierte Morris seinem Quarterback. Diese Unterstützung dürfte wichtig sein für Penix, der eigentlich noch gar nicht als Starter vorgesehen war, bevor der teure Routinier Kirk Cousins ausfiel.
Licht und Schatten in allen Mannschaftsteilen
Das nun bei 3-6 stehende Atlanta zeigte in allen drei Phasen des Spiels sowohl positive als auch negative Aspekte. Die Offense produzierte einerseits Drives auf dem Niveau eines talentierten Angriffs, andererseits aber auch schnelle Three-and-outs.
Die Defensive sackste Colts-Quarterback siebenmal für 59 Yards Raumverlust, hatte zwei starke Fourth-Down-Stops und eine Interception durch Safety Jesse Bates. Gleichzeitig waren 519 zugelassene Yards deutlich zu viel. Besonders bei Jonathan Taylors 83-Yard-Touchdown-Run, der insgesamt drei Touchdowns bei über 240 Rushing Yards erzielte, schalteten mehrere Verteidiger vorzeitig ab.
Playoff-Hoffnungen schwinden weiter
Mit der vierten Niederlage in Folge verliert Atlanta weiter den Anschluss in der NFC South. Morris' Team mit Playoff-Ambitionen muss nun gegen Panthers, Saints und Jets punkten, um den Record zumindest in den ausgeglichenen Bereich zu bringen. Gelingt dies nicht, droht Atlanta trotz der Investitionen in die Offense eine weitere verlorene Saison.