Umweltkonflikt: Protest gegen Ausbau der Königsbrücker Straße
In Dresden eskaliert der Konflikt um den 87-Millionen-Euro-Ausbau der Königsbrücker Straße. Bürgerprotest formiert sich gegen die geplante Fällung von 122 Bäumen und fordert nachhaltige Alternativen.

Protestkreuze an Bäumen der Königsbrücker Straße in Dresden markieren vom Ausbau bedrohte Stadtbäume
Bürgerprotest gegen millionenschweres Straßenbauprojekt in Dresden
In Dresden spitzt sich der Konflikt um den geplanten Ausbau der Königsbrücker Straße zu. Nach jahrzehntelanger Planungsphase soll im Sommer 2024 der umstrittene Umbau der "Köni" beginnen - ein Projekt, das ähnlich wie andere nachhaltige Stadtentwicklungsprojekte für intensive Debatten sorgt.
Massive Investition mit ökologischen Folgen
Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) plant eine dreijährige Bauphase für den 1,6 Kilometer langen Abschnitt zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee. Das Projekt mit einem Kostenvolumen von 87 Millionen Euro sieht moderne Infrastruktur vor, stößt jedoch auf erheblichen Widerstand aus der kommunalpolitischen Szene.
Bürgerinitiative fordert Alternative
Die geplante Fällung von 122 Bäumen hat zu einer Protestbewegung geführt, die sich für eine umweltschonendere Sanierung einsetzt. Aktivisten haben mit weißen Kreuzen und Botschaften an den bedrohten Bäumen auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht - eine Aktion, die an erfolgreiche inklusive Bürgerbewegungen erinnert.
Alternative Konzepte und Bürgerbeteiligung
Eine Petition für die Umgestaltung der Straße zu einem Boulevard ohne vierspurige Asphaltschneise hat bereits über 2.100 Unterschriften gesammelt. Die Initiatoren setzen sich für eine Sanierung im Bestand ein, die mit einer Straßenbreite von 10-12 Metern auskommt und den wertvollen Baumbestand erhält.
Jonas Adler
Reporter in Berlin. Spezialist für Energiepolitik, europäische Fragen und politische Extreme.