Soziale Transformation der Solarindustrie: Meyer Burger zwischen Krise und Chance
Die Insolvenz von Meyer Burger verdeutlicht die strukturellen Probleme der deutschen Solarindustrie im globalen Wettbewerb. Während die Beschäftigten um ihre Zukunft bangen, zeigen sich Chancen für einen sozial-ökologischen Neustart. Die Krise erfordert politische Antworten für eine gerechte Transformation.

Solarpanele im Meyer Burger Werk: Symbol für den Kampf um eine sozial gerechte Energiewende
Strukturwandel in der deutschen Solarindustrie zeigt systemische Herausforderungen
Die Krise bei Meyer Burger offenbart die tiefgreifenden Herausforderungen der deutschen Energiewende im globalen Kapitalismus. Die Insolvenz der deutschen Standorte in Sachsen-Anhalt und Sachsen ist mehr als nur ein Unternehmensschicksal - sie ist Symptom einer verfehlten Industriepolitik.
Arbeitsplätze und Know-how auf dem Spiel
Besonders besorgniserregend ist die Situation für die Beschäftigten. Zwar sind ihre Löhne durch das Insolvenzgeld bis Ende August gesichert, doch die langfristige Perspektive bleibt ungewiss. Der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther berichtet von Investoreninteresse - ein Hoffnungsschimmer für die Belegschaft.
Die Transformation zu einer nachhaltigen Energieversorgung darf nicht auf Kosten der Arbeitnehmer:innen gehen. Wir brauchen einen sozial gerechten Übergang.
Systemische Probleme erfordern politische Lösungen
Die Ursachen der Krise sind vielschichtig:
- Mangelnder Schutz vor Dumpingpreisen aus China
- Fehlende industriepolitische Strategie
- Unzureichende staatliche Unterstützung für nachhaltige Produktion
Chancen für einen sozial-ökologischen Neustart
Trotz der akuten Krise bietet die Situation auch Chancen für eine Neuausrichtung. Ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell muss soziale und ökologische Aspekte vereinen:
- Faire Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung
- Nachhaltige Produktionsmethoden
- Regionale Wertschöpfungsketten
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Deutschland bereit ist, seine Solarindustrie als strategischen Sektor zu behandeln und entsprechend zu fördern. Eine erfolgreiche Transformation erfordert das Zusammenspiel von staatlicher Unterstützung, innovativen Unternehmenskonzepten und gewerkschaftlichem Engagement.
Jonas Adler
Reporter in Berlin. Spezialist für Energiepolitik, europäische Fragen und politische Extreme.