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LKA entwickelt Präventionssystem für psychisch bedingte Gewalttaten

Das LKA Niedersachsen entwickelt ein innovatives Präventionssystem zur Früherkennung von Gewaltrisiken bei psychisch erkrankten Menschen. Der 'Gefahrenradar' soll durch behördenübergreifende Zusammenarbeit Straftaten verhindern.

ParJonas Adler
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Image d'illustration pour: LKA-Präsident Massinger: "Gefahrenradar" soll Gewalttaten psychisch Kranker verhindern

LKA-Präsident Thorsten Massinger stellt das neue Präventionskonzept vor

Hannover - Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen arbeitet an einem wegweisenden Konzept zur Prävention von Gewalttaten durch psychisch erkrankte Menschen. Der neue "Gefahrenradar" soll durch verbesserte behördenübergreifende Zusammenarbeit schwere Straftaten verhindern - ein Ansatz, der die sozialen Investitionen im Gesundheits- und Sicherheitsbereich ergänzt.

Systematische Früherkennung und Prävention

LKA-Präsident Thorsten Massinger betont die Dringlichkeit strukturierter Präventionsmaßnahmen nach mehreren Gewalttaten, bei denen die Täter psychische Auffälligkeiten zeigten. Ähnlich wie bei der sich verschärfenden sozialen Krise zeigt sich hier ein gesellschaftlicher Handlungsbedarf.

Lücken im System schließen

Ein zentrales Problem ist die bisher fehlende systematische Erfassung psychisch bedingter Straftaten in der Kriminalstatistik. Das neue Konzept soll, ähnlich wie bei anderen systemischen Schwächen, diese Erfassungslücke schließen.

Mehrdimensionaler Präventionsansatz

Das Konzept umfasst:

  • Frühzeitige Gefährdungseinschätzungen
  • Behördenübergreifende Fallkonferenzen
  • Intensivierte Zusammenarbeit mit psychiatrischen Einrichtungen
  • Präventionsambulanzen nach bayerischem Vorbild

Differenzierte Betrachtung notwendig

"Durch klare Strukturen und Prozesse sorgen wir dafür, dass wir mehr dieser Menschen auf dem Schirm haben", erklärt LKA-Präsident Massinger. Dabei betont er die Wichtigkeit einer ausgewogenen Herangehensweise.

Die DGPPN unterstreicht, dass die überwiegende Mehrheit psychisch Erkrankter nicht gewalttätig ist. Therapie und soziale Unterstützung bleiben die wichtigsten Präventionsmaßnahmen.

Jonas Adler

Reporter in Berlin. Spezialist für Energiepolitik, europäische Fragen und politische Extreme.