Lehrkräftemangel in Gifhorn: Schulen starten mit 26 offenen Stellen
Der Landkreis Gifhorn steht vor massiven Herausforderungen: 26 Lehrerstellen sind kurz vor Schuljahresbeginn noch unbesetzt. Die Situation gefährdet die Bildungsgerechtigkeit besonders an Grundschulen.

Leere Klassenzimmer symbolisieren den akuten Lehrkräftemangel im Landkreis Gifhorn
Im Landkreis Gifhorn beginnt das neue Schuljahr mit erheblichen Personalengpässen. Von 56 zu besetzenden Planstellen sind aktuell noch 26 vakant - eine Situation, die besonders die Grundschulen betrifft und die soziale Chancengleichheit im Bildungssystem gefährdet.
Kritische Personalsituation vor Schulbeginn
Nach Angaben des Regionalen Landesamts für Schule und Bildung konnten bisher nur 30 der ausgeschriebenen Stellen besetzt werden. Besonders prekär ist die Situation an den Grundschulen, wo noch 12 von ursprünglich 28 Stellen unbesetzt sind. Die Personalknappheit erstreckt sich über alle Schulformen, von Hauptschulen bis zu Integrierten Gesamtschulen.
Schulleitungspositionen bleiben vakant
Während drei Schulleitungspositionen zum 1. August neu besetzt werden konnten, bleiben drei weitere Positionen unbesetzt. Diese Situation erinnert an die systemischen Herausforderungen im öffentlichen Dienst, die zunehmend auch den Bildungssektor betreffen.
Lösungsansätze und Maßnahmen
Das Land Niedersachsen hat verschiedene Initiativen ergriffen, um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken:
- Anhebung der Besoldung für Grund-, Haupt- und Realschullehrkräfte
- Flexibilisierung der Einstellungsmöglichkeiten
- Integration von Praxislehrkräften mit Handwerksmeisterqualifikation
- Unterstützung für ausländische Lehrkräfte
Soziale Dimension der Bildungskrise
Die anhaltende Personalknappheit im Bildungssektor zeigt deutliche Parallelen zu anderen sozialen Herausforderungen, wie sie auch bei der nachhaltigen Entwicklung der öffentlichen Infrastruktur zu beobachten sind. Eine gerechte Bildungsversorgung, besonders in ländlichen Regionen, bleibt eine zentrale gesellschaftspolitische Aufgabe.
Jonas Adler
Reporter in Berlin. Spezialist für Energiepolitik, europäische Fragen und politische Extreme.