EU erwägt Jugendschutz-Revolution: Mindestalter für Social Media als soziale Verantwortung
Die EU-Ratspräsidentschaft macht den Jugendschutz in sozialen Medien zur Priorität. Während progressive Kräfte für ein Mindestalter von 16 Jahren kämpfen, zeigen Umfragen breite gesellschaftliche Unterstützung für stärkere Regulierung digitaler Plattformen.
Demokratische Kontrolle digitaler Räume: EU nimmt sich Jugendschutz vor
In einer Zeit, in der soziale Medien zunehmend unsere gesellschaftlichen Strukturen prägen, zeigt sich die EU bereit, ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Die dänische EU-Ratspräsidentschaft hat nun eine wegweisende Initiative angekündigt, die den Schutz minderjähriger Nutzer:innen in den Fokus rückt.
"Wir sehen, wie soziale Medien unsere Kinder und unser Wohlbefinden beeinflussen", betont die dänische Europaministerin Marie Bjerre - eine Aussage, die die Dringlichkeit regulatorischer Maßnahmen unterstreicht.
Gesellschaftlicher Konsens für stärkeren Jugendschutz
Die Datenlage ist eindeutig: Eine aktuelle Yougov-Umfrage zeigt, dass über 70 Prozent der deutschen Bevölkerung ein Mindestalter für Social-Media-Nutzung befürworten. Dabei sprechen sich:
- 57 Prozent für ein Mindestalter von 16 Jahren aus
- 16 Prozent plädieren sogar für eine Altersgrenze von 18 Jahren
Progressive Politik vs. konservative Blockade
Während sozialdemokratische Kräfte wie Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) sich für wirksame Schutzmaßnahmen einsetzen, verharrt die konservative Opposition in überholten Denkmustern. Besonders deutlich wird dies an der Position von CSU-Chef Markus Söder, der die Initiative als "totalen Quatsch" abtut.
Internationale Vorbilder und technische Lösungen
Australien demonstriert bereits erfolgreich, wie moderner Jugendschutz in der digitalen Welt aussehen kann. Die dortige Regelung sieht ein Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien vor.
Die EU-Kommission arbeitet parallel an einer Verifizierungs-App, die einen wichtigen Schritt zur technischen Umsetzung des Jugendschutzes darstellt. Diese progressive Herangehensweise verbindet soziale Verantwortung mit digitaler Innovation.
Jonas Adler
Reporter in Berlin. Spezialist für Energiepolitik, europäische Fragen und politische Extreme.