Energiearmut in Sachsen: 270.000 Mahnungen wegen unbezahlter Rechnungen
In Sachsen verschärft sich die Energiearmut dramatisch: 270.000 Mahnungen wurden wegen unbezahlter Strom- und Gasrechnungen verschickt. Besonders betroffen sind sozial schwache Haushalte.

Stromsperren und Mahnungen: Sächsische Haushalte kämpfen mit steigenden Energiekosten
Dresden - Die Energiekrise entwickelt sich zunehmend zu einer sozialen Notlage in Sachsen. Wie der BSW-Landesvorsitzende Ronny Kupke (48) berichtet, wurden im vergangenen Jahr etwa 270.000 Mahnungen wegen unbezahlter Strom- und Gasrechnungen verschickt - ein alarmierender Indikator für die wachsende soziale Ungleichheit in der Gesellschaft.
Dramatische Zahlen bei SachsenEnergie
Besonders dramatisch zeigt sich die Situation bei der SachsenEnergie-Unternehmensgruppe. Das Unternehmen versandte allein 146.600 Mahnungen, wobei bis Ende August bereits die 100.000-Marke überschritten wurde. "Teilweise werden Kunden mehrfach im Jahr gemahnt - im seltensten Fall bis zu elfmal", erklärt eine Unternehmenssprecherin gegenüber TAG24.
Vulnerable Gruppen besonders betroffen
Die Krise trifft vor allem die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft. Wie die soziale Spaltung in Ostdeutschland zeigt, sind insbesondere:
- Familien mit Kindern
- Rentner
- Bürgergeldempfänger
Gesundheitliche Folgen der Energiearmut
"Wer im Kalten sitzt, wird krank - Energie ist Grundversorgung und kein Luxus", betont Kupke. Diese Entwicklung könnte zu einer verschärften Gesundheitskrise führen, ähnlich wie wir es bei anderen sozialen Ungerechtigkeiten beobachten können.
Jonas Adler
Reporter in Berlin. Spezialist für Energiepolitik, europäische Fragen und politische Extreme.